
Kulturkino: Antikriegsfilm, Drama
Wolfskinder
Ein Film über den Überlebenskampf tausender elternloser deutscher Kinder in Ostpreußen nach dem Zweiten Weltkrieg, ausgezeichnet für den Nationalen Nachwuchspreis des Friedenspreis des Deutschen Films (2013)
Sa, 01.11.2025, 18:30 Uhr (18.30 Uhr: Einlass, 19.30 Uhr: Programmbeginn, mit Fachvortrag und Raum zum Gedankenaustausch)
D 2013, 91 Min, FSK 12
Der geschichtliche Hintergrund
In Folge der Verbrechen der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkrieges kam es zu Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den historischen deutschen Ost- und Siedlungsgebieten, u. a. dem Sudetenland, Pommern, Schlesien, Danzig und Ostpreußen. Davon betroffen waren ca. 12 Millionen Deutsche. Zwei Millionen davon kamen in diesem Zusammenhang ums Leben.
Ca. 20.000 Kinder verloren nach der Schlacht um Königsberg in den Wirren von Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen ihre Eltern. In ihrem Überlebenskampf flohen sie vor Hunger und Gewalt in polnische und litauische Wälder. Schutzlos auf sich allein gestellt verloren etliche dabei ihr Leben. Einige wurden in die sowjetische Besatzungszone gebracht. Andere wurden von litauischen Bauern adoptiert. Im Laufe der Zeit verlernten sie ihre Muttersprache und vergassen ihre Erinnerung und deutsche Identität.
Zeitzeugenbericht: „Ursula Dorn: Mein Leben als Wolfskind“ (ARD)
Zum Film
»Sommer 1946. Tausende elternlose Kinder kämpfen in Ostpreußen um ihr Überleben. Zu ihnen gehört auch der 14-jährige Hans. Als seine Mutter im Sterben liegt, überträgt sie ihm eine letzte Aufgabe: Er soll sich mit seinem kleinen Bruder Fritzchen nach Litauen durchschlagen, wo es noch Bauern geben soll, die deutsche Kinder bei sich aufnehmen. Doch in der Wildnis geraten sie zwischen die Fronten und die beiden Brüder verlieren sich aus den Augen. Seine Suche nach Fritzchen wird zu einer Odyssee, und Hans muss in einem fremden Land gegen Hunger, Wetter und Krankheit kämpfen.
Mit beeindruckenden Naturaufnahmen bietet Rick Ostermann den Rahmen für die eindringliche Geschichte der Wolfskinder, die nach dem Zweiten Weltkrieg alles verloren haben und um ihr tägliches Überleben kämpfen. Was die Kinder dabei erleben ist mit Worten kaum zu beschreiben, aber unglaublich bewegend von den jungen Darstellern gespielt und erinnert gleichzeitig an Millionen von Kinder, die heute unschuldige Opfer von Kriegen und Vertreibungen sind.«
(Quelle: Deutsches Kulturforum östliches Europa)
Regie & Drehbuch: Rick Ostermann
Szenenbild: Vilius Vanagas
Darsteller:
Levin Liam (Hans)
Jördis Triebel (Mutter)
Helena Phil (Christel)
Vivien Ciskowska (Asta)
Patrick Lorenczat (Fritzchen)
Willow Voges-Fernandes (Karl)
Til-Niklas Theinert (Paul)
Hanna Lehmann (Rath)
Vincent Redetzki (Telke)
Dainius Gavenonis (Bauer Tadas)
Aldona Bendoriüté (Bäuerin Rita )
Laisvünas Raudonis (Bauer Karolis)
Artüras Nemanis (Bauer Vydas)
Aleksas Kazanavičius (Juras)
Thomas Zaluckij (Alexandrej)
Vidas Jakimauskas (Fischer)
Vidas Petkevičius (Bauer)
Elvyra Žebertavičiuté (Bäuerin)
u.v.m.
Co-Produktion : HR und arte
Förderungen
MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden Württemberg
Hessische Filmförderung
FFA
Trailer:
Auszeichnung
Der Film wurde 2013 für den Nationalen Nachwuchspreis des Friedenspreis des Deutschen Films ausgezeichnet.
Programmablauf
18.30 Uhr: Einlass
19.30 Uhr: Fachvortrag zum Thema von Dr. Andreas Borm
20.00 Uhr: Filmstart
Im Anschluss gibt es Raum zum Gedankenaustausch.
Kartenreservierung